Um das Kata-Training als ein Element des Breiten- und Leistungssports auszubauen, hat der Gesamtvorstand des HJV am 02.11.2023 ein "Kata-Konzept der Hessischen Judo-Verbandes" beschlossen. Bei dessen Umsetzung sollen sich zukünftig zwei Kata-Beauftragte mit festgeschriebenen Aufgabenbereichen ergänzen: Der Kata-Beauftragte im Ressort Prüfungswesen (bisher und auch weiterhin Werner Müller) sowie ein neuberufener Kata-Beauftragter im Ressort Breitensport.

Für die Position im Breitensport hat sich Fabian Spamer (TV Bad Schwalbach) bereiterklärt, dem auch im Wesentlichen die Ausarbeitung dieses Kata-Konzeptes zuzuschreiben ist. "Fabian hat uns alle mit seinem Konzept überzeugt und in logischer Konsequenz haben wir ihm diese wichtige und umfangreiche Aufgabe sehr gerne übertragen", berichtet Sven Deeg, Präsident des HJV, über die Beratungen im Gesamtvorstand des HJV.
Fabian Spamer hat langjährige Erfahrungen im Bereich Kata und konnte auf Bundesebene in Meisterschaften und Pokalturnieren beachtliche Erfolge verzeichnen. Abgesehen von seinem Kata-Fachwissen verfügt er aufgrund seiner beruflichen Laufbahn über ausgeprägte organisatorische Fähigkeiten.

Zu seiner Berufung kommentiert dieser: "Ich bin erfreut über die spannende Aufgabe und möchte mich herzlich für das entgegengebrachte Vertrauen seitens des HJV-Gesamtvorstandes bedanken. Im Team werden wir die geplanten Vorhaben gemeinsam schrittweise umsetzen und durch einzelne Maßnahmen aktivieren. Es ist wichtig zu betonen, dass diese umfangreichen Vorhaben nicht nur allein von zwei Beauftragten bewältigt werden kann. Hierbei ist die Zusammenarbeit mit Vereinen, ihren Verantwortlichen und begeisterten Unterstützern von großer Bedeutung."

Das Konzept fasst die zukünftig vorgesehenen Kata-Aktivitäten des Verbandes sowohl im Breiten- als auch im Wettkampfsport zusammen. Hier nur einige wesentliche Vorhaben:
Kata als Element des Judo-Breitensports soll mehr in die Vereine getragen werden. Dabei sollen die Trainer in den Mitgliedsvereine des HJV gezielt mit know-how unterstützt werden. Die regionale Zusammenarbeit von Vereinen wird hierzu empfohlen. Besonders auch der Altersgruppe der Kinder- und Jugendlichen soll dabei Aufmerksamkeit geschenkt werden, denn nicht jeder Judoka sieht seine sportlichen Ambitionen im Randori und Shiai.
Überregional (Hessen) soll es für jede Kata zukünftig einen Pool von Fachtrainern geben, die Lehrgänge kompetent begleiten.
Im Leistungssport (Wettkampf) soll die Unterstützung eines "Hessischen Kata-Kader" deutlich erweitert werden. So sollen zukünftig für jede Kata gesondert "Leistungstrainer" eingesetzt werden. Ein Punktesystem entscheidet nach verschiedenen Aspekten über die Einstufung der Kata-Paare in den Kader. Neben den Hessischen Meisterschaften wird es zukünftig auch mindestens zwei Sichtungsturniere geben, deren erfolgreiche Teilnahme auch bei Dan-Prüfungen Anerkennung finden kann.

Das Konzept führt zu der Erkenntnis: Kata ist ein sehr weites Aufgabenfeld. Um die Mitglieder hier möglichst in allen Bereichen zu unterstützen, kann man dieses Feld nicht (wie in den letzten zwei Jahrzehnten) einer einzigen ehrenamtlich tätigen Person auflasten. Mit dieser grundlegenden Erkenntnis will der HJV seine Aktivitäten mit diesem Konzept und durch einen weiteren Beauftragten jetzt deutlich ausbauen.

Detailliertere Informationen zu den zukünftigen Vorhaben im Kata-Bereich können dem 16-seitigen Kata-Konzept des HJV entnommen werden.

"Kata" ist neben "Randori" eine der beiden physischen Methoden des Lehrens und Lernens im Training, die Jigoro Kano schon in den Anfängen des Kodokan-Judo propagierte. "Kata" ist nach Kano dabei das Erlernen und Verstehen, "Randori" das Anwenden von Techniken. Traditionell wurden schon vor der Zeit des Kodokan-Judo Techniken der Budo-Stile in zahlreichen Kata zusammengefasst, als Einheit erlernt, im ständigen Training verfeinert und demonstriert.

Sven Deeg
Präsident

   
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